Vorbemerkungen
Auch hier gilt die gleiche Inspiration wie schon beim Text zum Dreibeinstativ:
Erfahrungen vermitteln. Details auflisten, die man nicht so schnell im Internet findet.
Vielleicht inspiriert es ja den einen oder anderen Leser zu ähnlichen Taten...
Gekauft habe ich das Stativ gebraucht, aber in neuwertigem Zustand in einem Internetforum.
Diesmal mussten die Angaben der Herstellerseite zur Kaufentscheidung genügen. Der Preis von 20 Euro
verringerte das Risiko aber auf ein erträgliches Maß.
Bilora "Perfect Pro" AM 324
- Kaufdatum: 16.04.2009
- Lieferumfang: Stativ mit Handschlaufe
- Kaufpreis: 20,- Euro (gebraucht) + Versand
Abmessungen
- Alle Längenmaße ohne Manfrotto-234 RC2-Neiger.
Der hat dann mit Platte noch einmal ca. 65 mm Höhe.
- Höhe zusammengeschoben: 560 mm
- Volle Höhe 1695 mm (1910 mm mit Kopf bis zur Suchermitte der Kamera)
- Gewicht ohne Kopf: 0,73 kg (Herstellerangabe)
- Maximale Belastbarkeit: 8 Kg (Herstellerangabe)
- Durchmesser der Beinrohre: 32, 28, 25, 22 mm
- Material: Aluminium, schwarz
- Gewinde für die Verbindung Stativplatte - Stativkopf: 3/8" bzw. 1/4"
(läßt sich umschrauben)
Erfahrungen
Wissenswertes:
- Drehverschluß zum Festklemmen der Beinauszüge. Etwa eine viertel
Drehung genügt zum Lösen oder Festziehen.
- Verdrehsichere Beinauszüge - das heißt, dass alle Verschlüsse gelöst
sein können und sich trotzdem jedes Beinsegment einzeln festziehen läßt.
- Neoprenüberzug auf dem obersten Rohr - weich und warm beim Transport.
- Der Stativfuß ist sowohl mit Spike als auch mit Gummifuß verwendbar (Bild 2).
- Der Gewindestift für den Stativkopf läßt sich lösen (wahrscheinlich mit irgendeinem
zölligen Werkzeug, der 13er Steckschlüssel passt aber auch), drehen und entweder mit 3/8"-
oder mit 1/4"-Endstück einsetzen (Bild 3).
- Handschlaufe - wers braucht...
Bild 1
Plus:
- Ziemlich stabil. Auch bei aufgesetzter 30D mit 70-200/2.8 + 1,5 TK rutscht da nix zusammen.
- Im Verhältnis zu Stabilität und Größe recht leicht (pers. Vergleich mit MA 680 B).
- Sauberer Beinauszug. Da hakelt oder klemmt nichts.
- Drehklemmverschlüsse an Stativbeinen haben einen neuen Fan gewonnen.
- Es ist einfach lang. Mit aufgesetztem Kopf und voll ausgezogen müßte ich meine
Augen auf ca. 1,80 m haben, um durch den Sucher meiner Kamera zu schauen. Das erschien mir anfangs
überdimensioniert. Bei Einsätzen am Hang oder Überkopf lernte ich das aber schätzen.
- Der Stativkopf kann gegen Abdrehen mit drei Madenschrauben im Stativteller gesichert werden.
Minus:
- Es müffelt. Genaueres Beschnuffeln ergab das zähe Öl/Fett der Schraubklemmung
als Stinker. Gibt zwar eine nette Friktion beim Drehen, riecht aber. Ergo weggeputzt.
- Der Fuß (Bild 2) ist noch nicht der Weisheit letzter Schluß. Auch auf Sand oder Stein nutzte ich
lieber die Gummi- als die Spikespitze, da das Stativ sonst doch zu offensichtlich um die eigene Achse rotierte.
Neutral:
- Mit der Handschlaufe kann ich nichts anfangen, außer sie bei allen möglichen und unmöglichen
Gelegenheiten in Griffweite zu haben - ergo Demontage (bei abgeschraubtem Stativteller ganz einfach abziehen).
- Die Beinauszüge müssen heraus gezogen werden. Das läßt sich wohl aber durch die Konstruktion der
Beinklemmung mittels zusammendrückbarer Plastikringe nicht anders realisieren.
Bild 2
Bild 3
Nachtrag I:
- Die Säge hat ihr Werk mittlerweile vollbracht und ein "Giottos-Multifunktionsfuß 2011" wurde mittels Buchse
mit 3/8"-Innengewinde angefrickelt (sieht nicht wirklich schön aus, hält aber - Bild 4).
- Speziell beim Einsatz meines 70-200-Objektivs mit Konverter kann man jetzt die Reduzierung der Rotation des Stativs um die
senkrechte Achse im Sucher erkennen. Beim Einsatz des Makroobjektivs spüre ich die Dämpfung des Spiegelschlags der 30D.
(Als ehemaliger Benutzer der EOS 10D mit ihrem butterweichen Spiegelschlag merkte ich tatsächlich einen Unterschied zur aktuellen 30D.
)
Bild 4
Nachtrag II:
- Die Schaumstoffummantelung des obersten Beinrohres war nach gut eineinhalb Jahren intensiven Gebrauchs und Transports auf dem Fahrrad
schon ziemlich verschlissen und eingerissen. Als Ersatz fand ich im Fahrradladen "selbstklebendes" Lenkerband aus ähnlichem Material.
- Der "selbstklebende" Teil des Bandes ist etwa 5mm breit und in meinen Augen nicht wirklich haltbar. Am Anfang der Umwicklung wurde also
das Band übereinander gelegt, dann straff und überlappend gewickelt und am Ende ein abgeschnittenes Stück Fahrradschlauch
drüber gezogen.
Bild 5